Einzelstücke für das Handgelenk
BLAKEN veredelt Luxusuhren für Liebhaber
Als Hendrik Jürgens 2009 gemeinsam mit dem deutschen Immobilienmakler Thomas Kramer in Miami arbeitete, nahm er regelmäßig an Dinnerabenden mit Stars wie Gwen Stefanie, P. Diddy, Donald Trump und Gloria Estefan teil. Dabei fiel ihm auf: Im Leben der Reichen und Schönen ließ sich beinah alles individuell anfertigen – Autos, Schmuck und Accessoires. Nur am Handgelenk trugen alle die immer wiederkehrenden Uhrenmodelle von Rolex, Panerai, Breitling und Co. Hier entstand die Geschäftsidee der BLAKEN GmbH, die in der Stadt Menden Chronometer mit einer persönlichen Note formen und in alle Welt verkaufen sollte.
Zurück in Deutschland lernte Hendrik Jürgens seinen heutigen Geschäftspartner Sören Spreng kennen. Gemeinsam untersuchten die beiden den Uhrenmarkt und experimentieren mit verschiedenen Veredlungsverfahren. Der Clou: Jede Uhr sollte die Farbe Schwarz tragen. „Wir bemerkten, dass beispielsweise die Firmenpolitik von Rolex schwarze Uhren komplett ausschloss“, erklärt Hendrik Jürgens, Geschäftsführer der BLAKEN GmbH. „Bei der Recherche stießen wir auf das sogenannte Diamond-Like-Carbon-Coating, das auch schon in der Medizintechnik und in der Raumfahrt zur Anwendung kommt.“ Nach zwei Jahren Forschung modifizierten die Geschäftspartner das als DLC bekannte Veredelungsverfahren speziell für Uhren und gründeten die BLAKEN GmbH. Mit dem Namen weisen die beiden übrigens auf das mittelniederdeutsche Verb „blaken“ hin, was so viel bedeutet wie rußen, schwärzen.
Erst härten, dann beschichten
Das BLAKEN-Veredelungsverfahren besteht streng genommen aus zwei Schritten, die insgesamt 16 Tage benötigen. Zunächst zerlegt ein Uhrenmacher die gesamte Uhr in ihre bis zu 60 Einheiten. Alle Bestandteile härten dann durch eine spezielle Prozedur. Dieser 14 Tage andauernde Prozess ermöglicht erst, dass die später aufgetragene Beschichtung lückenlos und fest die Uhr umschließt. „Durch das Verfahren ist der Chronometer nun achtmal härter als Stahl und damit korrosionsbeständiger als jede andere Uhr“, erklärt Hendrik Jürgens. Der nun folgende Prozess dauert circa 48 Stunden und gibt einer BLAKEN ihre typische schwarze Farbgebung. Für die patentierte und teilweise geheime Form des Diamond-Like-Carbon-Coatings liegt die Uhr in einem Vakuumraum. Zunächst werden energiereiche Ionen auf Kohlenstoff geschossen, der sich daraufhin in seine Atome zerlegt. Dieser zerstaubte Kohlenstoff fällt dann von oben auf die einzelnen Teile der Uhr und sorgt für eine lückenlose schwarze Ummantelung. Wichtig: Die Schicht nutzt mit nur zwei Mikrometern den vorhandenen Toleranzbereich der Uhr vollkommen aus. Beim Zusammenbauen passen damit alle Teile wieder formschön ineinander und die Wasserfestigkeit bleibt erhalten.
Individuelle Anpassungen möglich
Um eine echte BLAKEN sein Eigen nennen zu können, gibt es drei verschiedene Kaufmöglichkeiten: Entweder suchen sich Uhrenliebhaber ein Modell aus der aktuellen Kollektion aus oder sie senden ihre eigene Uhr ein oder sie beauftragen das Unternehmen, ein bestimmtes Exemplar zu erwerben und dann zu veredeln. Bei allen Optionen passt die BLAKEN GmbH den Chronometer an individuelle Vorstellungen an. „Dazu gehören Farbänderungen des Ziffernblattes oder des Zeigers“, sagt Hendrik Jürgens. „Manchmal steckt hinter solchen Wünschen auch mehr. Eine Kundin wollte beispielsweise für die Uhr ihres Mannes die Datumszahl 28 in einer gesonderten Farbe, damit er immer an den Hochzeitstag denkt.“ Bevor eine Uhr zu einer BLAKEN veredelt wird, überprüft das Unternehmen nicht nur die Echtheit, sondern untersucht den Zeitmesser auch auf Beschädigungen. Ermittelte Kratzer behebt der Uhrenmacher noch vor dem Veredelungsprozess. Kunden aus dem Ausland können ihre Uhr über einen speziell versicherten Postversand nach Deutschland schicken und dann individualisieren lassen.
Und auch fertig designte BLAKEN werden über diesen sicheren Weg zurück an ihre Eigentümer versandt. „Unser erster Kunde schickte seine Uhr aus Amerika zu uns und wir stellten fest, dass es eine Fälschung war“, erinnert sich Hendrik Jürgens. „Nun mussten wir dem Besitzer beibringen, dass sein vermeintliches Lieblingsstück gar keinen Wert besaß. Er nahm es jedoch gelassen und schickte uns einfach eine weitere Uhr zu, diesmal war es eine echte.“ Da mit der Veränderung der Uhr die Garantie des ursprünglichen Herstellers verloren geht, gewährt das Unternehmen eine eigene Sicherheit für drei Jahre. Am Ende erhält der Käufer ein Einzelstück, das, edel und sportlich zugleich, so auf dem Markt seinesgleichen sucht. Generell lassen sich alle Edelstahl- oder Titanuhren individualisieren, die einen Eigenwert über 3000 Euro haben.